Lautstärke von Laufbändern und wie sie leiser werden

Ein Laufband in den eigenen vier Wänden macht Ihr Training unabhängig von den Elementen.

Doch mit dieser Flexibilität kommt auch eine gewisse Verantwortung, denn Laufbänder erreichen Spitzenwerte von bis zu 75 Dezibel.

Mit vielen Maßnahmen können Sie die Lautstärke Ihres Laufbandes dämpfen und dadurch Konflikte mit Ihren Nachbarn vermeiden.

Wie laut sind Laufbänder?

Laufbänder erreichen je nach Hersteller 50 bis 75 Dezibel. Eine Lautstärke von 50 Dezibel wird tagsüber noch als angenehm eingestuft. Ab einer Lautstärke von 80 Dezibel kann das menschliche Gehör dauerhaften Schaden erleiden.

Zum Vergleich: 50 bis 55 Dezibel entsprechen der Lautstärke eines TVs, der auf Zimmerlautstärke läuft. 70 Dezibel erreicht ein herkömmlicher Staubsauger. Eine Waschmaschine im Schleudergang kann mit 75 Dezibel mitmischen.

Eine Waschmaschine schleudert nur wenige Minuten. Ein Ausdauerlauf hat da gerade erst begonnen. Dies kann zu Problemen führen, wenn Ihr Laufband in einer Wohnung nutzen und sich Nachbarn durch die Lautstärke gestört fühlen.

Was beeinflusst die Lautstärke von Laufbändern

Insgesamt gibt es 7 Faktoren die maßgeblich die Lautstärke eines Laufbandes beeinflussen. Welche das sind und wie Sie Ihr Laufband leiser machen können, erfahren Sie im Folgenden.

Dämpfung des Laufbandes

Jedes Laufbandmodell besitzt eine individuelle Dämpfung. Ein Laufband mit geringer Dämpfung belastet Ihre Gelenke mehr als eines mit hoher Dämpfung – und steigert die Lautstärke Ihrer Schritte. Laufbänder mit sehr hoher Dämpfung sind meistens leiser, ermüden jedoch Ihre Beine schneller und belasten Ihre Sehnen stärker.

Um die für Sie passende Dämpfung zu finden, müssen Sie anfangs vielleicht etwas mehr Zeit investieren. Dies lohnt sich jedoch auf die lange Distanz.

Bodenbeschaffenheit

80 bis 100 kg sollte Ihr Laufband wiegen, damit es stabil steht und nicht wackelt. Obendrauf addiert sich Ihr Körpergewicht während des Trainings. Dieses Gesamtgewicht wird auf mehrere Standpunkte verteilt. Das hält nicht jeder Bodenbelag aus. Parkett und Laminat können geschädigt werden.

Eine schnelle Lösung, aber meistens keine gute Idee, ist der Einsatz eines Teppichs. Dieser kann selbst in Mitleidenschaft gezogen werden und wird je nach Modell durch das Band stark erhitzt. Stein und Fliesenboden eignen sich eher als Untergrund, doch sie reduzieren die Lärmproduktion nicht.

Hier ist die Verwendung von Bodenschutzmatte für Laufbänder ratsam. Diese schonen Ihren Boden vor Kratzern und dämpfen die Lautstärke Ihres Laufbandes.

Die richtige Motorleistung

Viele Laufbänder besitzen einen Motor. Gute Laufbänder rangieren im Bereich von 1 bis 2,5 PS Dauerleistung. Umso höher die PS-Leistung, desto geringer die Lautstärke, da der Motor beim Laufen nicht so stark beansprucht wird.

In unserem Ratgeber zur richtigen Motorisierung von Laufbändern erfahren Sie mehr über dieses Thema.

Entscheiden Sie sich für ein Modell mit einer Motorleistung von mindestens 2 PS. Alternativ werden auch Laufbänder ohne Motor angeboten. Diese sind i. d. R. leiser.

Schallabsorbierende Gegenstände

Ein Laufband in einem leeren Raum ist lauter als ein Laufband in einem zugestellten Raum.

Sofas, Schränke und Vorhänge absorbieren einen Teil der Lautstärke. Unterstützend können Schaumstoffplatten an den Wänden angebracht werden.

Individuelle Lauftechnik

Gerade Gelegenheitsläufer oder Beginner widmen der Lauftechnik nicht genügend Beachtung. Die Konsequenz: Ein ungesunder und unökonomischer Laufstil, der zusätzlichen Lärm verursacht, da das Gewicht beim Laufen falsch verlagert wird.

Arbeiten Sie deshalb an Ihrer Lauftechnik und profitieren Sie gleich doppelt.

Art des Trainings

Ausdauertraining im submaximalen Bereich belastet den Motor des Laufbandes nicht so stark wie Sprints und verursacht dadurch weniger Lärm. Die schnellen und kräftigen Tritte bei Sprints produzieren zusätzlich eine höhere Lautstärke.

Sprints können alternativ an der frischen Luft durchgeführt werden.

Das passende Schuhwerk

Schuhe mit einer sehr harten Sohle können zu Gelenkbeschwerden führen, da sie die Stoßbelastungen beim Laufen nicht abfedern. Zusätzlich erhöhen Sie die Lautstärke Ihrer Schritte. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass Ihre Schuhsohlen nicht zu weich sind, denn sonst verlieren Ihre Füße an Halt.

Schuhfachverkäufer können Sie dabei beraten, die passenden Schuhe für Ihr Laufband zu finden.

Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn

Mit den oben genannten Maßnahmen können Sie die Lautstärke Ihres Laufbandes um einige Dezibel dämpfen. Ihrem Indoor-Lauftraining steht dann nichts mehr im Wege – außer eventuell ein unzufriedener Nachbar. Dann empfiehlt sich ein klärendes Gespräch. Oft reicht dies schon, um die Situation zu entspannen.

Sie können Rücksicht auf die Tagesgestaltung Ihrer Nachbarn nehmen und beispielsweise nicht gerade dann auf das Laufband steigen, wenn Ihr Nachbar von der Nachtschicht nach Hause kommt und schlafen möchte.

Alternativ kann das Laufband auch in einem anderen Zimmer aufgestellt werden. Durch Ihr Entgegenkommen verlieren Sie eventuell an Flexibilität, erhalten aber den Frieden in der Nachbarschaft.

Nachtruhe unbedingt einhalten

Damit Sie auch rechtlich keine Probleme bekommen, sollten Sie auf jeden Fall die Nachtruhe berücksichtigen. Die gesetzlich geregelte Nachtruhe gilt von 22 bis 6 Uhr.

Diese kann jedoch von den Zeiten abweichen, die in Ihrem Mietvertrag angegeben sind. Dort sollten Sie noch einmal nachlesen. Da in der Nachtruhe zumeist 30 Dezibel nicht überschritten werden dürfen, sollten Sie Ihr Lauftraining auf den Tag verlegen.

Fazit

Ein Laufband in den eigenen vier Wänden ist sehr praktisch, kann jedoch durch die Lärmentwicklung Ihre Nachbarn stören. Mit dem richtigen Modell, dem passendem Schuhwerk, einem optimierten Laufstil und einer Antivibrationsmatte wird Ihr Indoor-Lauftraining zum Erfolg.