Wie sich ein gesunder Trend langsam durchsetzt: Barfußschuhe, Lauftraining und das Laufen mit Barfußschuhen sind in Deutschland auf dem Vormarsch.
Was Barfußschuhe sind, welche Vor- und Nachteile diese haben und wie die Umstellung auf das Joggen mit solchen Schuhen gelingt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Barfußschuhe für Läufer im Überblick
Hier ein Überblick zu guten und aktuellen Minimalschuhen für Hobby- und Profiläufer.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-06 at 23:08 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Was sind Barfußschuhe eigentlich?
Barfußschuhe, beziehungsweise die sogenannten Minimalschuhe, stellen ein innovatives Konzept im Bereich der Laufschuhe dar.
Die Idee der Minimalschuhe ist schon etwas älter, verstärkt auf dem Markt und in den Blickpunkt der Läufer gerückt sind Barfußschuhe allerdings erst seit circa 2011.
Seitdem finden Barfußschuhe in Deutschland von Jahr zu Jahr mehr Anhänger.
Das zeichnet die speziellen Schuhe aus:
- Minimalschuhe verfügen über eine sehr dünne Sohle mit einer Sprengung von höchstens 5 mm, mit keiner oder nur einer geringen Dämpfung. Die dünne Sohle ist sehr flexibel, bietet direkten Bodenkontakt und hilft dem Fuß dabei, über den Vorfuß abzurollen.
- Sie bieten dem Fuß keinerlei stabilisierenden Elemente, wie beispielsweise eine Fersenkappe. Durch die flexible Sohle und die Unterteilung der Sohle in verschiedene flexible Abschnitte passen sich die Minimalschuhe sehr gut dem Fuß an.
- Barfußschuhe sind extrem leicht, der Fuß kann darin gut abrollen, ohne behindert zu werden, schützen jedoch den Fuß vor Scherben, steinigem Untergrund und Splittern.
Als der erste Barfußschuh gilt der in 2004 vorgestellte Nike Free des Herstellers Nike. Dieser Sneaker erinnerte noch stark an einen normalen Laufschuh. Die Idee dahinter war allerdings die Entwicklung eines Schuhs, der dem Läufer durch eine dünnere, flexible Sohle das Gefühl zu geben, ohne Schuhe – also barfuß – zu laufen.
Zehenschuhe – Die besonderen Barfußschuhe
Unter den Modellen der Barfußschuhe gibt es auch sogenannte „Zehenschuhe“.
Das Besondere an diesen Zehenschuhen ist, dass sie über einzelne Zehenboxen verfügen.
Man schlüpft in diese Schuhe wie die Hand in einen Fingerhandschuh.
Zehenschuhe bieten die ultimative Bewegungsfreiheit, da jeder einzelne Zeh am Bewegungsablauf aktiv beteiligt ist.
Der Erfinder dieser Zehenschuhe ist Vibram, der mittlerweile mit einer großen Anzahl an Modellen am Start ist.
Welche Vorteile bieten die Schuhe?
Minimalschuhe unterstützen eine neue Lauftechnik, und zwar das Natural Running – das Barfußlaufen.
Ziel des Natural Runnings ist die Verhinderung von Verletzungen des Bewegungsapparates.
Bei dieser Lauftechnik wird der Fuß nicht wie beim Laufen gewohnt weit vor dem Körper aufgesetzt und über die Ferse abgerollt, sondern dicht vor dem Körper. Abgerollt wird der Fuß über den Mittelfuß.
Die Vorteile, wenn man mit Minimalschuhen läuft, liegen klar auf der Hand. Muskulatur, Bänder und Sehnen im unteren Beinbereich sowie Fußmuskulatur und Spannung werden stark gefordert und so optimal trainiert. Die Gelenke werden stabilisiert. Dies wiederum
hilft, Überlastung und typische Laufverletzung vorzubeugen, beziehungsweise zu minimieren.
Die Füße können natürlich, wie von der Natur vorgesehen, abrollen. Läufer, die es gewohnt sind mit Minimalschuhen zu laufen, sind schneller unterwegs. Das liegt an dem veränderten Laufstil mit kürzeren Schritten.
Durch das Aufsetzen des Fußes knapp vor dem Körper und mit dem Mittelfuß entsteht eine geringe Bremsenergie als bei den längeren Schritten und Aufsetzen der Ferse bei einem „normalen“ Laufstil.
Zudem können sich Läufer mit Minimalschuhen bei den kürzeren Schritten mithilfe der Waden-, Oberschenkel- und Glutealmuskultatur kräftiger vom Boden abdrücken.
Einschränkungen beim Lauftraining
Wer mit Minimalschuhen ins Lauftraining einsteigen möchte, sollte gut vorbereitet sein, beziehungsweise über einen schon gut trainierten Bewegungsapparat verfügen. Gut trainiert, ist der Bewegungsapparat in der Lage, die beim Laufen entstehenden Erschütterungen und Stöße selbstständig gut genug zu dämpfen.
Es gibt aber Fälle, bei denen der Läufer nicht auf Minimalschuhe umsteigen sollte oder anfangs nur sehr eingeschränkt, bis der Bewegungsapparat ausreichend darauf vorbereitet ist. So ist bei Training auf extrem harten Untergrund auf eine bessere Dämpfung zu achten, ebenso wie sehr schwere Läufer, die ebenso auf eine gute Dämpfung achten müssen.
Nicht geeignet sind Minimalschuhe auch für Anfänger des Laufsports, stark übergewichtige Läufer ebenso wie Läufer, die durch fehlendes Training noch untrainiert sind.
Bei starken Fehlstellungen und anderen orthopädischen Problemen ist von Minimalschuhen ebenfalls abzusehen. Wer in schwierigem Naturgelände trainiert, sollte unter Umständen besser auf gute Trailschuhe setzen.
Barfußschuhe – der richtige Einstieg
Richtiges Barfußlaufen ist mehr oder weniger „aus der Mode“ gekommen.
Sogar im Garten auf dem Rasen trägt man meist Sandalen und selbst Babys und Kleinkinder bekommen schon sehr früh Schuhe angepasst.
Der Mensch hat also regelrecht das Barfußlaufen verlernt.
Daher ist es enorm wichtig, den Füßen, Zehen und Beinen Zeit zu geben, um sich wieder an das korrekte Laufen ohne festes Schuhwerk zu gewöhnen und langsam zu starten.
Der wichtigste Punkt zuerst: Der Läufer sollte auf seinen Körper hören. Braucht er in der Eingewöhnungszeit eine Pause, zeigt er das deutlich und dieses Warnsignal sollte ernst genommen werden.
- Woche 1 – 2:
In den ersten beiden Wochen zieht man die Minimalschuhe im Alltag für jeweils 1 bis 2 Stunden an. Dann gönnt man den Füßen täglich etwas Fußgymnastik. - Woche 3 – 4:
Ab der dritten Woche bis Ende der vierten Woche beginnt der Läufer, circa 10 Prozent der gewohnten Laufstrecke mit Minimalschuhen zu absolvieren. Auch hier danach ausreichend dehnen und gute Fußgymnastik. - Woche 5 – 12:
Bis zur 12. Woche wird die Laufstrecke jeweils um 10 Prozent erhöht. - Ab Woche 13:
Ab der 13. Woche kann begonnen werden, spielerisch mit verschiedenen Geschwindigkeit, Distanzen und der Häufigkeit des Lauftrainings zu experimentieren. Der Läufer sollte allerdings nach wie vor darauf achten, es nicht zu übertreiben, denn treten Verletzungen auf, wirft das den Läufer unnötig wieder zurück.
Wenn Sie sich nach diesem Plan richten, regelmäßig mit den neuen Laufschuhen joggen gehen und immer auf Ihren Körper hören, sollte der Umstieg auf die Barfußschuhe in 3 bis 4 Monaten gelingen.
Unsere Empfehlung
Wer mit Joggen in Barfußschuhen beginnen möchte, sollte mir den gängigen Modellen anfangen.
Gute Modell kosten zwischen 30 und 50 Euro an und zu empfehlen sind die Modelle von Saguaro. Die Schuhe sind gut verarbeitet und bieten ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, vor allem für Einsteiger.
Sie sind sowohl für Herren als auch Damen geeignet und in vielen Farben bzw. Größen erhältlich.
- Einfaches An- und Ausziehen: Unsere Barfußschuhe mit schnellem, elastischem Kordelzugsystem, das sich leicht an- und ausziehen lässt.
- Atmungsaktives Obermaterial: Das Obermaterial ist aus dehnbarem, atmungsaktivem, ultraleichtem Material, flexibel und bequem.
- Barfuß-Gefühl: Weiche herausnehmbare Einlegesohle, gibt Ihnen ein barfuß Gefühl.
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Zehenschuhe, bei denen jeder Zeh einzeln liegt, sind hingegen deutlich teurer und kosten meist zwischen 70 und 120 Euro.
In diesem Fall empfehlen wir definitiv den Hersteller Vibram, der gleichzeitig auch der Erfinder dieser Art von Schuh ist. Die Qualität ist sehr gut und garantiert eine lange Nutzungsdauer, hohen Tragekomfort und ein ganze neues Laufgefühl.
- Gewicht ca. 265g ( Gr. 43 )
- waschbar bei 30°C (Waschmaschine), lufttrocknen (KEIN WÄSCHETROCKNER! )
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Fazit
Wenn ein Läufer eines mitbringen sollte, dann ist es Geduld. Es dauert mindestens 2 bis 3 Monate, bis man mit Minimalschuhen normal trainieren und die komplette, gewohnte Strecke laufen kann.
Diese Zeit sollte sich auch jeder Läufer, der Interesse am „barfuß“ laufen hat, auch nehmen.
Es lohnt sich jedoch, denn neben dem Spaß, den das barfuß laufen macht, ist es die natürlichste und gesündeste Art, sich fortzubewegen.